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  Neuheiten von der NAB 2011 (Seite 2 von 9)

  AJA

Am AJA Stand gibt es eine Kona 4K Karte zu sehen. Mit ihr ist eine Ausgabe in SD, HD, 2K und 4K möglich. Um mit 4K ausgeben zu können, hat die Karte 4 HD-SDI Ausgänge.

Uns interessiert natürlich auch dieses Jahr wieder das Plug-in für Adobe Premiere Pro. Wir nutzen diese Messen sehr gerne, um auf vom Hersteller konfigurierten, optimierten Systemen die Leistungsfähigkeit und Stabilität der integrierten Hardware und des Plug-ins zu testen. In der Vergangenheit hatte AJA praktisch immer Probleme mit ihrem Premiere Plug-in. Man versichert uns vor dem Test, dass dieses Plug-in das bisher beste sei.

Umso erstaunter sind wir, als wir beim Scrubben ein ständiges Delay von einer halben Sekunde (PC-Monitor im Vergleich mit der Ausgabe der AJA Karte) zu sehen bekommen. Beim Rückwertsabspielen läuft der Film erst einmal 1-2 Sekunden vorwärts, um dann schließlich rückwärts zu laufen. Und als wir dann noch die Echtzeitfähigkeit mit Effekten testen, ergeben sich zu Beginn der Wiedergabe reproduzierbar immer deutlich sichtbare Bildfehler.

Interessant ist dieser Sachverhalt vor allem vor dem Hintergrund, dass der uns begleitende AJA Mitarbeiter kurz vorher am Adobe Stand einen Prototypen einer Thunderbolt Lösung von Blackmagic Design kritisiert hatte, da diese alle 20 Sekunden ebenfalls Bildfehler lieferte und dann meinte, das sei ja vollkommen unprofessionell und unakzeptabel, eine solche Lösung auf der NAB zu zeigen. Witzig, dass ihm nicht aufgefallen war, dass sein eigenes Produkt noch mehr Fehler aufwies. Und das, obwohl es sich um eine klassische PCIex Karte und keine neue Thunderbolt Lösung handelte.

 

  AJA und Thunderbolt


Nun mögen Sie sich fragen, was denn bitte Thunderbolt ist. Die Antwort: Vielleicht das Hardware Topthema der NAB 2011 überhaupt. Es handelt sich um einen Anschluss, der sehr hohe Bandbreiten bietet. Von der Anwendung her ist er ähnlich wie Firewire, auch wenn er damit nicht verwandt ist. Thunderbolt wurde von intel am 24.2.2011 offiziell angekündigt und seit diesem Datum im neuesten Apple MacBook Pro verbaut. Man kann damit bis zu 6 Geräte nacheinander verbinden. So ist es möglich, dass z.B. ein Notebook über diesen Anschluss mit einem externen Raidsystem und dann mit einer externen Schnittkarte verbunden ist. Also eine ideale Anwendung für den mobilen Schittbetrieb. Das Protokoll des Anschlusses ist änderbar, es kann z.B. die des DisplayPorts oder auch die des PCIex Anschlusses sein. Die Bandbreite liegt aktuell bei 2x10GBit, das entspricht etwa der Datenrate von einem PCIex4x Anschluss (oder 4 Stück PCIex1x Anschlüssen) bzw. 4 Stück USB 3.0. Und genau USB 3.0 ist auch schon das richtige Stichwort. So hatte Blackmagic Design auf der NAB 2010 voll darauf gesetzt, dass dieser Standard auch auf Apple Computern zum Einsatz kommt und daher einige Geräte mit diesem Anschluss auf den Markt gebracht. USB 3.0 kam aber nicht für Apple. Statt dessen gab es auf MacBooks überhaupt keinen Anschluss mehr mit einer hohen Bandbreite - nur die MacBooks Pro kamen noch mit einem 34mm PC-Expressanschluss an dem man Schnittkarten wie z.B. eine Matrox MXO2 anschließen konnte. Damit sah es im Apple Bereich düster aus mit der Nachrüstung von professionellem Video Equipment oder schnellen Speichersystemen. Im PC Markt gibt es neben den üblichen PCExpress 34mm Slots auch USB 3.0 und eSATA bei mobilen Geräten.
Mit Thunderbolt ist Apple nun wieder im Geschäft. Und natürlich wollen da AJA, Blackmagic Design und Matrox mit dabei sein.

Während AJA in einem Schaukasten (siehe oberes Bild) einen technisch funktionierenden Prototypen in einem Standardgehäuse vorführte und daneben die finale, aber noch nicht funktionstüchtige Box (siehe unteres Bild) zeigte, konnten Blackmagic Design (neues Produkt UltraStudio 3D) und Matrox (als Adapter für alle MXO2 Produkte) schon vollkommen finale Lösungen am Stand zeigen (mehr dazu später in diesem NAB Bericht bei den jeweiligen Herstellern). Wobei die Lösung von Blackmagic Design aber bereits am zweiten Messetag Schwierigkeiten mit Bildfehlern hatte - evtl. bedingt durch Hitzeprobleme.

Es bleibt festzustellen, dass es allen drei Herstellern sehr wichtig ist, schnellstmöglich mit fertigen Produkten am Markt zu sein.
Die Entwicklung dieses Anschlusses ist aber generell sehr zu begrüßen. Die Technik dürfte in Zukunft einen Standard darstellen und auch bei PCs und vor allem Laptops kommen. Denn durch die höhere Bandbreite und Erweiterbarkeit des Standards (es sind noch höhere Bitraten als 20GBit/s möglich) ist es eine Technik mit Zukunft. Und die Preise für die Controller und Geräte wie Festplatten werden sicherlich auch schnell fallen.

 

  AVID

Avid zeigt die neue Version 5.5 vom Avid Media Composer, die schon vor einigen Wochen angekündigt wurde. Neu darin ist unter anderem, dass nun nicht nur die Matrox MXO2 mini als Drittanbieter Hardware unterstützt wird, sondern auch weitere Hardware, etwa von AJA. Zudem öffnet Avid den MediaComposer bei der Unterstützung von Hardware über die Echtzeitvorschau hinaus. So ist es mit dem Media Composer 5.5 nun möglich auch die MAX Technologie von Matrox zu nutzen und über AJA und Matrox Hardware auch zuzuspielen, was bislang nur über Avid eigene Hardware möglich war.

 

  Blackmagic Design

Blackmagic Design ist wie im letzten Jahr durch seine große Werbetafel am Halleneingang und dadurch, dass der Stand unmittelbar im Eingangsbereich ist, fester Bestandteil der NAB und glänzt auf dieser Messe wieder durch eine ganze Palette von neuen Produkten. Durch Übernahmen und Neuentwicklungen hat sich zudem das Portfolio erheblich vergrößert.

Ein Besuch am Blackmagic Design Stand ist daher Pflicht. Hier nun die Neuerungen:

Blackmagic Design zeigt wie AJA eine 4K Schnittkarte. Allerdings gleich mit 8 HD-SDI Anschlüssen, also je 4 für den Ein- und Ausgang. Der Preis liegt bei 595$. Bei einem solchen Preis könnte man meinen, das 4K bereits eine Standardanwendung ist.

 

  Blackmagic Design UltraStudio 3D



Am Stand kann man die neue UltraStudio 3D Lösung nur in einem Schaukasten bewundern. Die Metallbox macht einen solide verarbeiteten Eindruck und hat neben 2x Thunderbolt alle typischen Anschlüsse (Analog, RS-422 und Audio über die Multibuchse ganz rechts).

Die Demo gibt es beim Adobe Stand: Dort betreibt man einen Prototypen der Box zusammen mit einem Promise Thunderbolt Raid System (das schafft ca. 700MB/s) hintereinandergeschaltet an einem MacBook Pro über eine einzelne Thunderbolt Verbindung. Die Datenraten lassen das Notebook selbst natives 4k Material oder mehrere unkomprimierte HD Layer über einander flüssig abspielen. Die Box zeigt am zweiten Messetag jedoch reproduzierbar Bildfehler, es konnte nicht geklärt werden, was die Ursache dafür ist. Immerhin aber doch beeindruckend, wenn man bedenkt, dass intel die Technik vor nicht einmal 8 Wochen angekündigt hat und hier nun ein System bestehend aus Komponenten von 3-4 verschiedenen Herstellern steht, die diese Technik einsetzen.

Immerhin, das Scrubbing und die sonstigen Arbeitsschritte liefern mit dem Premiere Plug-in reibungslos und da der Fehler im Standbild wie im laufenden Film auftrat, ist wahrscheinlich der Prototyp das Problem und nicht die Integration in Adobe Premiere Pro CS5.5. Erstaunlich auch die Echtzeitleistung: Viele Standardfunktionen gehen komplett in Echtzeit, erst beim Einsatz aufwendiger Keyer oder 3D Blenden wäre eine Nvidia Cuda Grafikkarte gut - allerdings verbaut Apple nur ATI Grafikkarten in seinen Notebooks, womit diese zusätzliche Beschleunigung PC Notebooks vorenthalten bleibt.

 

  Blackmagic Design HyperDeck Shuttle




Eine kleine Sensation zeigt Blackmagic Design mit dem HyperDeck, dass es als mobile Shuttle Version oder als 19" Einbau Studio Version gibt.

Die unscheinbare HyperDeck Shuttle Box ist ein SSD Festplattenrekorder und Player mit eingebautem Akku sowie HDMI und HD-SDI Ein- und Ausgängen. Über USB kann das Gerät konfiguriert werden. Die Aufzeichnung erfolgt in SD bis Full-HD in einem unkomprimierten Quicktime .mov Format, was von allen typischen Schnittsystemen wie Adobe Premiere Pro, Avid Media Composer, Apple Final Cut Pro, Grass Valley EDIUS (Neo), Sony Vegas und vielen mehr verarbeitet werden kann. Die Datenraten liegen bei typischem Full-HD 1080i50 (8bit) bei etwa 100MB/s, was eine handelsübliche SSD locker schafft.

Der wirkliche Hammer ist jedoch der Preis: Gerade einmal 345$ soll das Gerät kosten.

 

  Blackmagic Design HyperDeck Studio



Die Studio Version, die noch ein kleines Display auf der Vorderseite hat und über einen Remote, weitere Bedienknöpfe und einen Netzwerkanschluss verfügt, ermöglicht durch zwei Einschübe sogar eine endlose Aufzeichnung oder Wiedergabe (man muss dann aber die SSDs wechseln).

 

  Blackmagic Design HyperDeck


Die SSD Platten aus den HyperDecks können dann einfach an einem PC oder Mac angeschlossen werden. Hier auf den Bildern sieht man eine einfache, kostengünstige Dockingstation für 2,5" S-ATA Festplatten (SSD), so etwas genügt schon als Verbindung und ist auch für den direkten PC Einbau erhältlich. Auf dem PC braucht man einen Festplattentreiber für das Mac Festplattenformat HFS. Eine Dateigrößenbeschränkung gibt es nicht.

Der Hintergrund für diese Neuentwicklungen von Blackmagic Design ist wohl, dass zwei ehemalige Blackmagic Design Mitarbeiter die Firma Atomos gegründet haben und die sogenannten "Ninja" (HDMI) oder "Samurai" (HD-SDI) SSD Aufnahmelösungen herausbrachten. Blackmagic Design befindet sich im Moment mit Atomos im Rechtsstreit. Die Lösungen von Atomos kosten doppelt oder dreimal so viel und bieten nur HDMI oder HD-SDI, haben dafür aber noch einen integrierten HD Monitor und weitere Funktionen. Dass die Atomos Lösungen zudem in ProRes aufnehmen, schränkt die Anwendung zudem ein, hier ist HyperDeck mit unkomprimierten Material kompatibler, wenn auch sehr viel Speicherplatz für die hohen Datenraten benötigt wird.

Wir finden vor allem das HyperDeck Shuttle ist ein absolutes Muss und werden es auf jeden Fall ins Programm aufnehmen. Die Auslieferung soll bereits im Juni erfolgen.

 

  robustere Blackmagic Design Mini Converter

Die sehr erfolgreichen, preisgünstigen Blackmagic Design Mini Converter gibt es künftig auch in einer robusten Version. Gerade Verleihfirmen hatten mit den Standardmodellen im Außeneinsatz ihre Schwierigkeiten. Diesen kommt Blackmagic Design nun mit technisch identischen, aber massiver gebauten Versionen entgegen und lässt sich diese Modifikation mit ca. 150$ Mehrpreis bezahlen. Schön zu sehen, wenn ein Hersteller zuhören kann.

 

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