Wie in den vergangenen Jahren ist für uns die zweistöckige "Southhall" von besonderem Interesse. Hier finden sich zahlreiche namenhaften Hersteller von Schnittsoftware, Schnittkarten und weiterem Zubehör rund um den Digitalschnitt. Anders als sonst waren dieses Jahr aber nicht alle Großen der Branche vertreten. Avid und Apple blieben dieses Jahr der Messe fern. Bei Avid könnte man als Grund wohl finanzielle Probleme unterstellen, zumal AVID sich immer mehr ins Abseits manövriert. Bei Apple könnte man mutmaßen, dass man dort von den Schwierigkeiten der letzen NAB noch verschreckt ist (wir berichteten, siehe Link). Wirklich entscheidend war aber wohl für beide Firmen, dass man nichts großartig Neues zeigen konnte. Aber auch andere Hersteller aus dem Schnittsystembereich hatte keine Sensationen zu bieten, waren aber dennoch zu diesem eigentlichen Pflichttermin der Branche gekommen. Bei den Kameraherstellen hat sich hier mehr getan, daher hat auch Panasonic zwei große Werbeflächen auf der Südhalle gebucht.

Anhand der Werbeflächen im Eingangsbereich der Südhalle kann man immer aktuelle Trends ablesen. Wie schon letztes Jahr war hier die Software EDIUS groß vertreten, Thomson integriert die canopus Produkte offenkundig immer stärker in sein Sortiment.

Beim Betreten des "Lower Lewel" der Südhalle ein ungewohnter Anblick: Dort wo seit Jahren AVID ihren festen Platz hatte, befindet sich nun ein mächtiger Stand der Firma Thomson. Früher war der Stand wohl aus Platzgründen in der Nordhalle plaziert und durch das Fernbleiben von AVID ergab sich nun der Platzwechsel. Zahlreiche AVID User werden das als Warnsignal sehen, die Thomson/GrassValley/canopus Anwender hingegen fühlen sich durch die starke Repräsentanz Thomson hingegen bestätigt.

Für Thomson waren die Olympischen Spiele in Peking das Thema der Messe. Thomson verwies hier auf die unangefochtene Marktherrschaft im Bereich der Liveübertragung, Übertragungswägen und zahlreicher weiterer High-End Broadcast Märkte.
Seit gut einem Jahr hat Thomson die Marke GrassValley zu "GV Thomson" gemacht, d.h. man möchte künftig stärker einheitlich unter dem eigenem Namen auftreten. Auch bei den canopus Produkten macht sich das bemerkbar, der Technologie Name "canopus" bleibt aber erhalten. Für die canopus Systeme gab es wie früher einen eigenständigen Stand (dazu später noch mehr), der sich speziell um deren Produkte gekümmert hat - schließlich ist das Kundenklientel hier doch etwas unterschiedlich. Auf dem Thomson Stand wurden aber komplette Integrationsabläufe auch mit der Schnittsoftware canopus EDIUS gezeigt. Eine spezielle EDIUS Version unter dem Namen "Aurora Craft" bietet zudem Fernsehesendern noch eine stärkere Integration für deren Serversysteme, unterscheidet sich sonst aber nicht von EDIUS Pro 4.6

Wenn man nach dem Betreten der Südhalle seinen Blick von Thomson nach rechts schweifen ließ, erblickte man die nächste Überraschung. Wo letztes Jahr ein riesiger Apple-Stand auf Final Cut Studio 2 aufmerksam machte steht 2008 der - natürlich deutlich kleinere Matrox-Stand und daneben der Stand von Quantel.
Matrox konnte auf dieser NAB durch zwei Neuigkeiten überzeugen, unter anderem durch die "MXO2", Nachfolger der MXO, die speziell für Apple Anwender entwickelt wurde und im Unterschied zur MXO auch Eingänge anbietet.

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