Datavideo hat ein beachtliches Angebot an Zubehör, Aufnahmesystemen, Mischern und Keying-Lösungen. Zu den Neuheiten gehört hier ein großer HD Mischer (über 20.000$) und neue Monitore, wir haben uns aber vor allem für den neuen Teleprompter interessiert.

Der Datavideo TP-200 ist einer von mehreren iPad Telepromtern auf dem Markt. Interessant ist hier einerseits die Möglichkeit der Montage des iPads unterhalb eines lichtdurchlässigen Spiegels oder unterhalb der Kamera auf einer Schiene. Andererseits gibt es für das iPad und die Datavideo Telepromter Software eine Kabelfernbedienung, mit der der Sprecher selbst den Telepromter bedienen kann. Preis für die komplette Lösung ohne Kamera und iPad: ca. 500.-EUR ohne MwSt.

Die Marke Genus ist Teil der Vitec Group, zu der auch Manfrotto gehört. Daher werden diese Produkte auch am Manfrotto Stand gezeigt. Es handelt sich um Kompendien und Schulterstützen für professionelle Schultercamcorder, mittelgroße HD Kameras und DSLR.

Die verschiedenen Bauteile lassen sich ergänzen und je nach Kamera anpassen. So ist das Kompendium in der Regel bei allen Modellen das selbe und auch die Vorrichtung zur Kontrolle der Schärfe. Neu auf der NAB ist nun eine Schulterstütze für große Kameras - bislang gab es hier nur eine Lösung für DSLRs.

Eine weitere Neuheit ist das Hurricane 3D Rig, hier wieder mit zwei Canon XF105 ausgestattet. Eine so aufgebaute 3D Kamera kostet komplett (mit den zwei Canon XF105 Kameras) unter 15.000$. Das Genus Hurricane 3D Rig alleine liegt bei ca. 8.500$.

Der Gründer von GoPro, ein Surf-Profi, suchte eine günstige, kleine und robuste HD Kamera, die er auf sein Surfboard montieren konnte, um so seine gefährlichen Fahrten zu dokumentieren. Nachdem es keine geeigneten Kameras am Markt gab, entwickelte er ein solches Gerät zusammen mit einem kleinen Team.
Diese ca. 200-300$ teuren Minikameras werden nun mit wachsendem Erfolg selbst im Profibereich immer dann eingesetzt, wenn es eng oder brenzlich wird. Vor allem im Sportbereich haben diese Kameras einen ungeahnten Erfolg erzielt. Kaum eine Sportart, die mit Aufnahmen aus der Perspektive des Sportlers bzw. des Sportgeräts (Skateboard, Surfboard, Skier, Fahrrad, usw.) nicht noch unterhaltsamer werden würde. Die Aufnahmen sind aufgrund der ungewohnten Perspektive wirklich verblüffend.
Der GoPro Stand selbst ist sehr gut besucht. Diverse Sportgeräte nebst Rennwagen sind mit montierten Kameras zu bewundern. Doch beinahe werden die Stand-Besucher selbst unfreiwillig zu Stunt-Besuchern. Als die Rückwand des Standes plötzlich nach vorne kippt und mehrere große, über den Besuchern stehende, LCD Monitore touchiert, kommt es fast zu einem Unfall. Da ist der Firmenname "GoPro" schon fast ironisch zu lesen.

GoPro möchte die Aufnahmen noch realer und spektakulärer aussehen lassen und bietet hierzu eine 3D Lösung an. Im Wesentlichen ist das erst einmal ein Gehäuse, das zwei GoPro Kameras vereint. Doch ist für die Weiterverarbeitung des Materials hierzu eine aufwendige Softwarelösung notwendig. Noch dazu zeichnen die Kameras in einem nur mäßig konformen H.264 Format auf, das schon in der 2D Version die meisten Schnittprogramme gehörig zum Schwitzen bringt.
Die Lösung für GoPro war eine Zusammenarbeit mit Cineform. Cineform ist seit mehreren Jahren eine der führenden 3D Software und Codec Häuser, die auch 3D Lösungen für Apple Final Cut, Adobe Premiere Pro und weitere Schnittsysteme anbietet. Für GoPro erstellte Cineform eine spezielle und vergleichsweise günstige Lizenzversion.

Als kurz vor der NAB Messe die Pressemitteilung rausgeht, in der die Übernahme von Cineform durch GoPro bekannt gegeben wird, wundern sich viele, warum ausgerechnet ein Hersteller von "Plastikkameras" die Technologieschmiede Cineform übernimmt. Cineform ist selbst im Profiseqment mit professionellen Codec Lösungen bekannt. Der mehrfache Oscar Gewinner "Slumdog Millionär" wurde in dem Cineform Codec bearbeitet, Sündhaft teure High-Speed Kameras nehmen im Cineform Codec auf. Als wir Cineform darauf ansprechen, bekommen wir nur so viel als Antwort: Es gab zwei schöne Bräute, aber eine war etwas flinker und entscheidungsfreundlicher. Offenbar hatte GoPro Wind bekommen, dass ein Anderer die Technologiefirma aufkaufen möchte und hatte dann kurzerhand selbst zugeschlagen, um sich die 3D Technik für die eigenen Lösungen zu sichern.
Inwiefern in der Zukunft neue und bestehende Cineform Produkte angeboten werden, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Im Moment läuft erst einmal alles weiter so wie bisher. Man muss aber davon ausgehen, dass GoPro diese Technologien nicht einfach vom Markt nimmt. Denkbar wäre auch, dass es die bislang mehrere tausend Dollar teuren Profi 3D Lösungen eher in das Preissegment der günstigen Kameras bringt, aber das ist nur eine Vermutung.

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