canopus
Schnittkarten und
ADOBE PREMIERE 6.0
auch für die
Echtzeitschnittkarten DV Raptor RT/ DV Storm/Rex RT (Pro)
Da die Handbücher zur Kombination von canopus Schnittkarten mit Premiere leider zu wenig Informationen enthalten, hier ein Nachtrag.
Anmerkung: Für die deutsche Version 6.0 von Premiere finden Sie auf der magic multi media Support-CD-Rom ein Patch auf die Version 6.01, das wir Ihnen zur Installation empfehlen.
1. Unterscheidung der canopus Schnittkarten und der Fähigkeiten in Verbindung mit Premiere, bitte zum Verständnis vollständig lesen.
a) EZ DV Pro AM AP (canopus EZ DV Schnittkarte in Verbindung mit Adobe Premiere 6.0)
Die EZ DV als kleinste Schnittkarte von canopus, bietet bereits eine
vollständige Unterstützung aller wesentlichen Funktionen von Premiere 6.0. Das
heißt, neben den Schnitt- und Bearbeitungsmöglichkeiten kann ich mit Premiere
auch auf das an der EZ DV angeschlossene DV-Gerät zugreifen. Das erlaubt mir
das direkte Einspielen von Szenen mit der Funktion „Filmaufnahme“, als auch die
Ausgabe auf Band „auf Band ausgeben“. Sehr nützlich ist auch die Tatsache, dass
die EZ DV beim Arbeiten mit Premiere ständig ein DV-Signal an den
angeschlossenen Camcorder ausgibt, so dass dieser, dv-in vorausgesetzt, den
Film im Sucher anzeigt und als analoges Signal an den Ausgängen der Kamera
wieder ausgibt. Das ermöglicht mir, einen Kontrollmonitor/Fernseher
anzuschließen.
Des weiteren integrieren sich die Programme SoftMPEG (ein Programm zum
Erzeugen von MPEG1/2 Dateien, z.B. für DVD), SoftXplode (3D Effekte) und das
von uns mitgelieferte Adorage Magic PC (an die 1000 Effekte) in Premiere.
Einschränkungen gibt es noch beim Premiere Audiomixer, der erst in einer
der nächsten Treiberversionen voll unterstützt wird, da dieser in Premiere standardmäßig
ungenau arbeitet und angepasst werden muss. In einer der nächsten
Treiberversionen wird es auch möglich sein, die canopus Filter und Effekte, die
bislang nur bei den Echtzeitschnittkarten zum Einsatz kommen, direkt zu nutzen
– diese müssen aber dann gerendert werden.
Treiberupdates können Sie direkt bei uns unter www.digitalschnitt.de
oder bei canopus www.justedit.com
abrufen.
b) DV Raptor AP (canopus DV Raptor Schnittkarte in Verbindung mit
Adobe Premiere 6.0)
Die DV Raptor ist in fast
allen Punkten mit der EZ DV identisch. Zusätzlich unterstützt sie jedoch auch
das Breitbildformat 16:9 und das DV-Format DVCam - der DV Raptor für DVCPro
zusätzlich auch Panasonics DVCPro Format.
Das von uns
mitgelieferte Adorage Magic PC Vol II integriert sich zusammen mit der Vol I
direkt in Premiere 6.0.
c) DV Rex-M1 AP (canopus DV Rex M1 Schnittkarte in Verbindung mit
Adobe Premiere 6.0)
Die DV Rex verhält sich
mit einer Ausnahme wie die DV Raptor: Zusätzlich kann hier nicht nur von einem
DV-Anschluss aufnehmen, sondern auch von einem weiteren DV-Anschluss und zwei
analogen Eingängen.
d) DV Raptor RT
Die DV Raptor RT Karte ist
die bislang einzige Karte von canopus, die ausschließlich mit Adobe Premiere
6.0 arbeitet. Zudem ist sie die günstigste Echtzeitschnittkarte, die die
zahlreichen canopus Echtzeitfunktionen unterstützt.
Diese Echtzeit
Audio-/Video-Filter und Übergänge integrieren sich in das jeweilige Menu von
Premiere und erlauben die Ausgabe des Effekts (Farbkorrektur, (Un-)Schärfe,
Verfremdungen, Bild im Bild, Chroma/Luma Keyer, usw.) auf ein analoges Gerät
(Kontrollmonitor, bzw. Fernseher oder Videorekorder) ohne vorherige Berechnung
– vorausgesetzt, das der Prozessor im PC ausreichend Rechenleistung besitzt, um
die Effekte sofort umzusetzen. Darüber hinaus wird auch der Premiere Titler
echtzeitfähig. die statischen Titel kann man dann mit dem canopus Filter „Title
Motion“ bewegen. Grafiken, auch mit Alpha-Maske, werden sofort ausgegeben und
auch die Transparenz von Überlagerungsspuren (egal ob Grafik, Titel oder Video)
lässt sich in Echtzeit darstellen.
Der Raptor RT unterstützt
auch bereits den Audio Mixer, der für die Karte schon exakt angepasst wurde.
Statt Softxplode wie bei EZ DV und DV Raptor wird bei der Raptor RT die Software Xplode Basic mitgeliefert, das
sich ebenfalls in Premiere integriert. Auch Adorage Magic PC und SoftMPEG
(Achtung: hier benötigen Sie das Patch von der magic multi media
Support-CD-Rom, um ein problemloses Arbeiten der Software zu gewährleisten)
integriert sich in Premiere.
e) DV Storm AP (canopus DV Storm Schnittkarte in Verbindung mit Adobe
Premiere 6.0)
Die DV Storm ist von den
Echtzeitmöglichkeiten wie die DV Raptor RT ausgestattet, erlaubt aber neben
Analog-in auch die sofortige Ausgabe auf DV-Band. Hier wird aber statt der
Software Xplode Basic das Programm SoftXplode mitgeliefert.
f) DV Rex RT (Pro) (canopus DV Rex RT Schnittkarte in Verbindung mit
Adobe Premiere 6.0)
Die DV Rex RT und DV Rex
RT Pro sind vom Funktionsumfang innerhalb von Premiere mit der DV Storm
identisch. Eine Besonderheit stellt nur die zusätzliche Möglichkeit der
Steuerung analoger Zuspieler da.
2.
Der Start von Premiere/Grundeinstellungen
Wichtig ist, das man
Premiere vor der canopus Software installiert, damit das Plug-in, die normalen
canopus Projekteinstellungen und die canopus Gerätesteuerung direkt in Premiere
installiert werden. Man muss dann beim ersten Start von Premiere im ersten
Fenster "Projekteinstellungen laden" nur auf „DVRaptor PAL“ oder für
16x9 „DVRaptor PAL 16x9" anwählen – für andere Schnittkarten wählen sie
hier bitte den entsprechenden Namen („EZ DV PAL“, „DVRaptor RT PAL“, „DVStorm
RT PAL“, DVRex RT PAL“, in diesem Text wird nun immer das Beispiel DV Raptor
genannt).
Nun sind die
Grundeinstellungen richtig gewählt und man kann schon nichts mehr falsch
machen. Problematisch ist es nämlich mit den falschen Projekteinstellungen zu
arbeiten: ein falscher Codec, ein anderer Modus oder auch eine falsche
Auslösung usw. können Premiere ständig zum Abstürzen bringen und die
zusätzlichen Möglichkeiten der Schnittkarte werden nicht mehr angesprochen.
Sollten Sie versehentlich im falschen
Modus arbeiten, können sie auch im Nachhinein die richtigen
Projekteinstellungen laden: Im Menü "Projekt",
"Projekteinstellungen", "Allgemeine Einstellungen",
"Laden" und "DVRaptor PAL" auswählen.
Generell schlägt Premiere die zuletzt
verwendeten Einstellungen vor. Deshalb muss man nur einmal die Einstellungen
laden und kann später die vorgeschlagenen Einstellungen einfach weiter
benutzen.
Was Sie generell skeptisch machen muss,
ist wenn in den allgemeinen Einstellungen statt im Bearbeitungsmodus statt
"DVRaptor" "Video für Windows" steht. Dann arbeiten Sie
nicht über den HardwareCodec der angeschlossenen DV-Kamera oder der
Schnittkarte sondern rein über den Prozessor, die Raptor Karte selber, wird in
diesem Modus nicht verwendet! Dadurch haben Sie gravierende Nachteile wie:
Instabilität, nicht mehr ruckelfreie Vorschau in DV-Qualität, keine
Abhörmöglichkeit des original DV-Tons, der in diesem Modus von der Soundkarte
erzeugt wird, bei RT-Echtzeitschnittkarten keine Echtzeitmöglichkeiten mehr,
u.a.
Sie können die Standardeinstellungen
aber sogar noch optimieren, indem Sie im Bereich Audio „Ratenkonvertierung
erweitern“ auf „sehr gut“ umschalten, dann werden auch Audiodateien, die nicht
in DV-Qualität (48kHz, 16bit, Stereo, PCM) vorliegen (z.B. von einer Audio-CD
mit nur 44,1kHz) hochwertig verarbeitet.
3.
Weitere Einstellungen in Premiere
In den Grundeinstellungen im Menüpunkt
"Bearbeiten", „Voreinstellungen“, „Allgemein und Standbild“ sollten
Sie folgende Änderungen durchführen: Die "Warnung bei zuwenig
Festplattenspeicher ab" von 1024kB auf ca. 10.000 - 100.000kB (empfohlen:
50.000) erhöhen. Die Standarddauer für Standbild ist mit 150 Frames
(Einzelbilder) schon recht lang, sinnvoll sind hier eher 50-100 Frames, also
2-4 Sekunden (empfohlen: 75) - das ist dann automatisch die Länge eines Standbildes
in der Timeline, also wenn Sie beispielsweise ein eingescanntes Photo oder eine
Grafik (...) importieren. Klicken Sie nun auf „Nächste“ um in den Bereich „Automatisch
speichern und widerrufen“ zu gelangen.
Dort ist ein Wert von 5 Minuten für
„Projekte automatisch speichern“ gewählt. Das können Sie auch übernehmen,
allerdings ist die Funktion standardmäßig ausgeschaltet. Wir empfehlen diese
Funktion unbedingt zu aktivieren.
Im Bereich Projektarchiv können Sie die
Werte so lassen, wenn es Ihnen sehr auf Datensicherheit ankommt, können Sie die
Werte „Maximale Anzahl an Dateien im Archiv“ auf 50 und „Maximale Anzahl an
Projektversionen“ auf 10 erhöhen.
Die „Stufen für Rückgängig“ sollten sie
von 15 auf 32 erhöhen um auch größere Änderungen an Ihrem Projekt einfach
wieder rückgängig machen zu können. Klicken Sie dann auf „Nächste um in den
Bereich „Scratch Disk (gute Übersetzung) und Gerätesteuerung“ zu kommen.
die Einstellungen sollten Sie dort so
ändern, dass aufgenommene Videoclips gleich auf Ihre Videoplatte aufgezeichnet
werden. Wählen Sie hier also z.B. Laufwerk D: und erstellen einen neuen Ordner
„Aufgenommene Clips“ oder „Video“ oder so ähnlich.
Die Projekt-Vorschaudateien können Sie
im Unterverzeichnis des Projekts verlassen, es sei denn, Sie speichern die
Projekte auf eine langsame Festplatte. Dann sollten Sie auch hier eine Änderung
vornehmen und einen weiteren neuen Ordner auf Ihrer Videofestplatte (z.B. D:)
„Vorschaudateien“ oder „Vorschau“ erzeugen.
Wichtig:
Darunter In der Gerätesteuerung muss
"DV Raptor Device Control" (bzw. EZDV/DVRaptorRT/DVStorm/RexRT Device
Control) stehen, sonst können Sie mit Premiere weder Aufnahmen („Datei“,
„Aufnehmen“, „Filmaufnahme“) noch auf Band ausgeben („Datei“, „Schnittfenster
exportieren“, „Auf Band ausgeben“).
4.
Das Aufnehmen (Capturen) von Filmen
Ist die Gerätesteuerung richtig
eingestellt, können Sie die Funktionen im Menü "Datei" ,
"Aufnehmen", "Filmaufnahme" wählen.
Mit dieser Funktion können Sie direkt
aus Premiere heraus: manuell Aufnehmen, Batch-Capturen und auch REF.avis
(Reference AVIs ohne Dateigrößen Limitierung, lassen sich aber nicht mehr
verschieben) erzeugen, genau wie mit RaptorVideo (oder eben je nach Schnittkarte
EZ/Storm/RexVideo) auch.
Im Bereich Filmaufnahme haben Sie
rechts nun zwei Regler: „Aufzng.“ und „Einstellung“
Im Bereich „Einstellung“ können Sie die
Aufnahmeeinstellungen überprüfen. Klicken Sie hierzu auf „Bearbeiten...“. Die
hier stehenden Einstellungen sind die Standardwerte, die in den
Projekteinstellungen der canopus Karte geladen werden – deshalb muss man hier
nichts ändern. Sie könnten hier ein Zeitlimit für die Aufnahmezeit einstellen,
eine Benachrichtigung beim Auslassen von Frames anschalten (bei vielen Karten
sinnvoll, bei canopus Karten kommen Drop-Outs aber praktisch nicht vor), nur
Video ohne Audio (oder nur Audio) aufzeichnen und die Vorlaufzeit reduzieren
(macht das Capturen schneller, aber auch unsicherer, da sich evtl. der DV-Datenstrom
noch nicht stabilisiert hat – hängt also vom verwendeten Zuspieler ab).
Wichtig ist aber vor allem die
Einstellung „Option“ in der Sie wählen können, ob die Reference AVIs oder
normale AVIs erzeugen möchten. Refernce AVIs sind unbegrenzt große, virtuelle
Dateien, die per Batch-Capture oder direkt vom laufenden Film erzeugt werden
können. Zu empfehlen sind Referenz-Avis aber nur für das Aufnehmen großer
Dateien. Deshalb sollte man bei Batch-Capture diese Option deaktivieren.
Wichtig: Bei DV Storm und DV Rex können
Sie hier in den „Optionen“ auch den Eingang auswählen, also das Aufnehmen vom
analogen Eingang 1 oder 2 bzw. DV-Eingang 1 (oder 2 bei DV Rex) – auch die
Tonabtastung kann gewählt werden (Empfehlung: 48kHz).
Wieder zurück im Filmaufnahme Fenster
können auch die „Voreinstellungen“ bearbeitet werden, hier gibt es die
Möglichkeit noch mal den Speicherort für die Aufgenommenen Clips und
Gerätesteuerung einzustellen (siehe dazu Punkt 3, Scratch Disk).
Im linken Bereich der Filmaufnahme
können Sie nun mit einen Film von Ihrem DV-Gerät abspielen lassen. Gehen Sie
dazu auf Wiedergabe ►. Sie können
alle Steuerfunktionen zum Navigieren durch das Band nutzen. Zum einfachen
manuellen Aufnehmen klicken Sie, wenn Sie im Wiedergabemodus sind, dann den
roten Kreis ●, den
Aufnahme-Knopf. Die Aufnahme auf die Festplatte beginnt sofort. Wenn Sie nun
REF.Avi eingestellt haben, können Sie so ein ganzes Band in einem Durchgang
aufnehmen. Haben Sie die Funktion REF.avi nicht aktiviert, ist die Aufnahmezeit
auf 9 Minuten 26 Sekunden begrenzt – Premiere wird dann automatisch stoppen.
Stoppen können Sie auch selbst durch einfaches Drücken der „ESC“-Taste oder per
Mausklick. Erst dann fragt Sie Premiere um den Namen des hier aufgenommenen
Clip. Wenn Sie hier einmal „Hochzeit“ eingeben, wird Premiere Ihnen beim
nächsten Clip automatisch Hochzeit1,2,3, usw. anbieten.
Tipp am Rande: Wenn Sie die
automatische Nummerierung nutzen möchten, sollten die allerdings „Hochzeit 01“
oder Hochzeit 001“ eingeben, denn dann wird auch bei mehr als 10 Clips
alphanumerisch richtig sortiert (sonst würde nach der 1 die 10 und dann erst
die 2 kommen, da die 10 als 1-0 sortiert wird).
Sie können aber auch jedes Mal einen
neuen Namen für den Clip vergeben, das erlaubt eine bessere Übersicht. Auch die
Eingabe eines Kommentars ist möglich.
Deutlich professioneller ist aber die
Batch-Capture Funktion im Bereich „Aufzng.“ (Aufzeichnung). Hier müssen Sie
zunächst einen Bandnamen eingeben. Dieser erlaubt auch bei größeren
Filmprojekten den Überblick zu bewahren. RaptorVideo fehlt so eine Funktion.
Dadurch kann man in Premiere auch über mehrere DV-Kassetten hinweg mit nur
einer Batchliste arbeiten.
Wenn Sie nun die Daten für einen Clip
(Name, In, Out, evtl. Kommentar) eingegeben bzw. markiert haben können Sie den
Clip entweder mit „Aufnahme In/Out“ gleich aufnehmen lassen oder mit „In/Out
aufzeichnen“ in eine Batchliste (Endung: pbl, PremiereBatchList) ablegen.
Im ersten Fall „Aufnahme In/Out“ kann
man bildgenau (spart Festplattenplatz) den Bereich auf der Kassette für einen
Clip auswählen und dann gleich aufnehmen lassen. Im Unterschied zum manuellen
Aufnehmen, beginnt dann nicht jeder Clip mit dem Timecode 0:00:00:00, sondern
erhält immer der original Timecode des Bandes. Ein Clip beginnt dann z.B. bei 0:12:08:14,
da das das erste Bild der Szene auf dem Band war. Dieses ist durchaus
vorteilhaft, da man immer genau weiß, wo auf dem Kameraband die Szene sich
befindet, z.B. wenn man einmal zu knapp das Material eingespielt hat und nun
noch etwas mehr aufnehmen möchte.
Im zweiten Fall „In/Out aufzeichnen“
arbeitet man mit einer Batchliste, die auch sonst frei bearbeitbar ist. Durch
die Eingabe von mehreren Clipdaten (evtl. Name, Kommentar vor allem aber: IN
und OUT) wird die Batchliste immer größer. Diese Liste bleibt im Hintergrund,
alle Szenen werden dort „mit notiert“.
Die Auswahl der Szenen
können sich auch über mehrere Kassetten verteilen. Bei einem DV-Rekorder wie
dem Panasonic NV-DV10000 wird die Kassette beim Kassettenwechsel dann
automatisch ausgeworfen. Hat man die Liste fertiggestellt, öffnet man die
Batchliste. Hier sind alle neu hinzugefügten Szenen mit einer Raute
gekennzeichnet. Das bedeutet, dass diese aufgenommen werden sollen. Dann
startet man die Aufnahme. Hier fällt auf, das Premiere kurz vor der Aufnahme
alle Szenen nochmals nach Timecode und Bandnummer/name sortiert, so dass das
Aufnehmen so schnell wie möglich abläuft. Auch diese automatische Funktion
fehlt in RaptorVideo. Nun verlangt Premiere eine Bibliothek, in der die Clips
gesammelt werden, im Normalfall erzeugt man eine neue Bibliothek an dem Ort der
Videofestplatte, an der die AVI-Dateien später gespeichert werden. Nun steuert
Premiere das DV-Gerät direkt an und ließt die Dateien nach und nach ein. Diese
Batchliste kann ich auch speichern und zum Beispiel erst an einem anderen Tag
zum Einspielen nutzen. Oder ist archiviere die PBL-Datei (die sehr klein ist)
an einem anderen Speicherort als die Videodaten. So kann ich, sollten alle
Videoclips durch einen Datenfehler oder aus Platzgründen gelöscht werden, die Daten
einfach wieder in der gleichen Qualität genauso wieder auf die Platte spielen.
Auch sehr praktisch ist die Möglichkeit, bereits mit Premiere aufgezeichnetes Material in eine Batchliste zu verschieben (Klicken und Ziehen) und diese somit archivieren zu können, also eine Batchliste einfach noch im nachhinein zu erzeugen. Auch eine noch eine professionelle Option verbirgt Premiere: Unter „Projekt“, „Hilfsmittel“, „Projekt trimmen“. Damit ist es möglich, ein Projekt so zurecht zuschneiden, dass nur noch das Material (plus etwas Spielraum, Wert „Zusatzframes“ für spätere Korrekturen) auf der Platte bleibt und in der neuen Batchliste ausgewählt ist, was man wirklich für das Projekt verwendet hat.
Der Unterschied zu RaptorVideo zeigt, das
in vielen Fällen das Premiere Filmaufnahme Programm deutliche Vorteile bietet –
vor allem dann, wenn man mit Premiere auch schneidet. Was fehlt ist allerdings
eine Szenenerkennung – man kann dieses Manko aber bequem mit dem Programm
Scenalyser (auf der magic multi media Support-CD-Rom) ausgleichen. Auch ein
Tonpegel fehlt, dieser ist bei der RaptorVideo und RaptorAudio (dort auch
pegelbar) ja integriert.
5.
Ausgabe auf Band
Leider ist die Funktion „Auf Video
ausgeben“ im Menü „Datei“, „Schnittfenster exportieren“ etwas missverständlich.
Tatsächlich zeigt diese Funktion den Film nur auf dem PC-Monitor. Um auf
DV-Kassette zurückzuspielen muss man „Auf Band ausgeben“ wählen. Mit dieser
Funktion kann der Vorschaubereich auf Mausklick auf DV-Band ausgegeben werden.
Man spielt das DV-Band genau an die Stelle, an der der Film beginnen soll.
Manche DV-Geräte tun sich hier etwas schwer, wenn kein Timecode auf dem Band
ist. Manchmal muss man einfach etwas Schwarz (und damit Timecode) auf das Band
aufnehmen. Die Funktion steht der SyncRecord Funktion von der Canopus Software
in nichts nach, je es werden sogar die gleichen Hochlaufzeiten für den
Camcorder genutzt – einstellbar über die Einstellungen von DV Raptor
SyncRecord.
6.
Einstellungen für RT-Schnittkarten
Speziell bei den Echtzeitschnittkarten
DV Raptor RT, DV Storm, DV Rex RT (Pro) ist folgendes von großer Bedeutung.
Wesentliche Einstellungen um die
Schnittkarten zur optimalen Zusammenarbeit mit Premiere zu bekommen, verbergen
sich im Menu „Projekt“, „Projekteinstellungen“, „Allgemein“ in den
„Wiedergabeeinstellungen“.
Hier empfehlen wir folgende
Einstellungen:
-
Enable
monitor out preview -> Anschalten, dann bekommt man sofort bei der
Einstellung von Effekten und Filtern ein Bild auf den Monitor
-
Show
buffer status-> Anschalten, dann kann man immer sehen, wie sich der
Effektpuffer der Karte verhält. Grundsätzlich wäre hier noch zu erwähnen, dass
jedem Anwender einer canopus RT-Karte zu mindestens 384MB Speicher (mehr bringt
nichts, muss auch nicht besonders schneller Speicher sein, da auch hier kaum
eine Beschleunigung stattfindet). In
den Grundeinstellungen sollte man auch unbedingt den maximalen Speicherwert (je
nach Betriebsystem 5 bzw. 10 Sekunden) wählen.
-
Stop
playback at frame drop -> Ausschalten zum arbeiten, Einschalten zur Ausgabe
des fertigen Films.
-
Quick
Transparency -> Einschalten, da bequem, aber Vorsicht: Die Funktion schaltet
allen canopus Filtern, die es benötigen automatisch einen Transparenzfilter
vor. Das ist gut für Bild-im-Bild Effekte und Keys. Wenn man nun aber über den
Effekt noch einen Premiere Effekt rendert, ist diese „schnelle Transparenz“
hinfällig. In diesem Fall muss man nun doch in den Effekteinstellungen (eigenes
Fenster in Premiere) im Bereich Tranzparenz „Alpha-Kanal“ (schnelles Auswählen
durch Drücken der Taste „a“) auswählen.
-
Den
Farbraum „Color Space“ sollte man auf YUV/YCbCr belassen, da das der
DV-Farbraum ist.
-
Die
„Performance“ kann man versuchsweise auf „Quick response“ schalten – damit soll
die Reaktionszeit in der Timeline beschleunigt werden. Wir haben aber keinen
großen Unterschied feststellen können.
-
Die „Overlay Quality“ sollte man auf “Mid” oder “Low”
stellen. Dadurch sinkt die Busbelastung und der Rechner kann mehr
Echtzeiteffekte bewältigen. Auch kommt es zu einer Beseitung von evtl. „PCI-Bus busy“ Problemen.
-
im
Bereich “Decision” sollte man auf dem Standardwert „All Rendering“ bleiben um
eine problemlose Ausgabe gewährleisten zu können – für die Ausgabe aber bitte
auf jeden Fall die Funkten „Stop playback at frame drop“ anschalten.
7. Ergänzendes:
Einige Tipps noch im Umgang mit
Premiere, Möglichkeiten, die andere Programme so nicht bieten:
- Verwenden Sie die Funktion „Flimmern
entfernen“ im Clip-Menü (rechte Maustaste auf Videoclip) „Video-Optionen“,
„Halbbildoptionen“ um das Halbbild-Flimmern von Computergrafiken und
eingescannten Bildern zu eliminieren. canopus RT Anwender sollten statt dessen
den canopus Echtzeitfilter „Antiflicker“ nutzen.
- In der Vollversion von Premiere
steckt im Clip-Menü „Video“, „Bewegung“ eine sehr leistungsstarke
Nachbearbeitungsmöglichkeit. Sehr zu empfehlen sind hier Funktionen wie „Pfad
glätten – stark“ und nicht lineare Bewegungen. Das sieht sehr professionell
oder einfach nur gut aus – ist aber leider nicht echtzeitfähig.
- In Premiere stecken viele
Möglichkeiten zur Gestaltung von Videofilmen aber auch in der allerneusten 6.01
Version sind noch kleine Schwächen vorhanden: Premiere kann immer wieder einmal
ab stürzen. Sinnvoll ist hier Autosave und das Sichern von Projekten speichern
unter neuem Dateinamen auf eine andere Festplatte.
Und jetzt aber viel Vergnügen beim
Digitalschnitt mit Adobe Premiere und Ihrer canopus Schnittkarte!
Diese Aufzählung
stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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© Michael
Lehmann-Horn, magic multi media, Stand: 13.08.2001